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024 Gehuelfe Cover 2

Robert Walser:
Der Gehülfe

Szenische Lesung mit

Martin Hofer und Heinz Müller
Musik: Robert Schumann – gespielt von Till Barmeyer

2 CDs, ca. 155 Minuten, 17,90 €

ISBN 978-3-939529-14-9

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»Vor den Augen des scheinbar von einer Reise herkommenden Mannes war auf einem Emailleschild zu lesen: C. Tobler, technisches Bureau. Er wartete noch einen Moment, wie um über irgend etwas gewiss sehr Belangloses nachzudenken, dann drückte er auf den Knopf der elektrischen Klingel.«

Bereits der Anfang von Robert Walsers 1908 erschienenem Roman ist be­zeich­nend für seinen Protagonisten; beständig hält Joseph Marti inne, um über irgendetwas gewiss sehr Belangloses nachzudenken, beständig wundert er sich, beständig ist er im Zweifel. Im einen Moment macht er sich Vorwürfe, weil er den Niedergang des Hauses, in dem er angestellt wird, nicht aufhalten kann, im nächsten steht er diesem Nieder­gang voll­kommen gleichgültig gegenüber. Dauernd schwankt er zwischen Auf­lehnung und Unter­würfigkeit, zwischen Ent­schlossenheit und Kleinmut.

Um die Charakterfestigkeit der anderen Figuren im Roman ist es nicht besser be­stellt: Josephs Arbeitgeber springt zwischen überschwänglicher Herzlichkeit und Wut­ausbrü­chen hin und her, seine Frau ist ein einziges Rätsel und Wirsich, Josephs Vorgänger im Amt, ist der personifizierte Wankelmut schlechthin.

Walser beleuchtet seine Figuren in ihren Widersprüchlichkeiten von allen Seiten, zeich­net genaue Psychogramme, ein Sittenbild des beginnenden 20. Jahrhunderts in der Schweiz und des „heimlichfeißen Menschenschlags“, der das „reizende Nest“ bewohnt, in dem der Roman spielt.

Martin Hofer und Heinz Müller bringen in ihrer szenischen Lesung die Wider­sprüch­lichkeiten der Charaktere ebenso exzellent zum Ausdruck wie den feinen Humor in Walsers Roman, den hintergründigen Sprachwitz und die scheinbare Heiterkeit in der Tragik der Handlung. Und: Als gebürtige Schweizer sprechen Sie die Sprache Robert Walsers, und ebenso wie in Walsers Wortschatz und Grammatik klingt sie auch im Hör­buch an: von leicht schweizerischem Tonfall bis hin zum perfekten Schwyzer­tütsch.

Robert WalserRobert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete anschließend als Büroangestellter und Schreibkraft in verschiedenen Banken und Versicherungen in Basel, Zürich und Stuttgart.

Mit seinen ersten Gedichten, die 1898 in der Berner Zeitung »Der Bund« erschienen, avancierte er rasch zum Geheimtipp und erhielt Zugang zu literarischen Kreisen. Er arbeitete weiterhin als kleiner Angestellter, im Jahr 1903 für vier Monate bei dem Ingenieur und Erfinder Carl Dubler in Wädenswil am Zürichsee. Dieser Aufenthalt war die Vorlage für seinen Roman »Der Gehülfe«, den er 1907 ‒ mittlerweile in Berlin ‒ innerhalb von nur sechs Wochen niederschrieb. Neben Gedichten, kleineren Prosastücken und Erzählungen schrieb Robert Walser noch zwei weitere Romane, »Geschwister Tanner« (1907), »Jakob von Gunten« (1909) und ab 1924 seine Mikrogramme, millimetergroß geschriebene Entwürfe zu Gedichten, Prosastücken, Szenen und einem ganzen Roman, die teils erst über 40 Jahre nach seinem Tod entziffert und publiziert wurden.

Anfang 1929 begab sich Walser nach einem psychischen Zusammenbruch in die Heilanstalt Waldau bei Bern. 1933 wurde er von dort nach Herisau verlegt, wo er das Schreiben einstellte und den Rest seines Lebens als anonymer Patient verbrachte.

Walser starb am ersten Weihnachtstag 1956.

Hofer und MuellerMartin Hofer wurde 1956 in Zürich geboren, also eine „eine gute Dreiviertelstunde Eisenbahnfahrt“ von Wädenswil, dem Schauplatz des »Gehülfen« entfernt. Nach Abschluss der Schauspielschule in Bern folgten Engagements in Basel, Göttingen, Ingolstadt, Erlangen und Regensburg. Seit 2009 leitet er das Regensburger »Turmtheater«.

„Immer wieder“ sagt er, „hat mich Robert Walser im Laufe meines Theaterlebens begleitet und auch bereichert. Sein mikroskopischer Blick auf die alltäglichen Dinge unseres Daseins ist einzigartig in der Literatur. Seine unaufdringliche Aufdringlichkeit bereitet mir immer wieder höchsten Lesespaß und Wörter wie ‘heruntereidechseln’ laut aussprechen zu dürfen ist einfach ein Genuss. Der »Gehülfe« ist ein ganz ganz großer ‘kleiner’ Roman… Ein durch und durch schweizerischer! Und darum eine gerade auch für Deutsche sehr schöne Lebensgeschichte.“

Heinz Müller stammt ebenfalls aus Zürich. Zu Beginn seiner Schauspielkarriere war er in Winterthur am »Theater Kanton Zürich« engagiert. Danach trieb es ihn nach Tübingen, Zürich, Berlin, Göttingen, Salzburg, Neustrelitz und Regensburg, wo er seit Mitte der 90er Jahre lebt und schauspielert und literarische Lesungen veranstaltet. Seine erste szenische Robert-Walser-Lesung hat er in Tübingen gemacht. An Walser fasziniert ihn, „dass er ganz naiv, leicht (bis witzig) daherkommen und plötzlich hinterhältig und tiefsinnig sein kann ‒ so auch im »Gehülfen«“.

Dass Martin Hofer und Heinz Müller als Schweizer den Akzent und den Wortschatz Robert Walsers beherrschen und so aussprechen, wie es sich gehört, ist die eine Sache und versteht sich von selbst. Um den ‘Walserischen Tonfall’ zu treffen, braucht es allerdings mehr: Man muss die unaufdringliche Aufdringlichkeit, den mikroskopischen Blick, das leichte Daherkommen und die plötzliche Hinterhältigkeit und Tiefe verinnerlichen und umsetzen können. Und das ist die Kunst, die Hofer und Müller über Jahrzehnte hinweg zur Perfektion entwickelt haben.

Till Barmeyer

Till Barmeyer ist Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. In der ersten Phase seines Schaffens arbeitete er als Pianist und Komponist verschiedener Jazz- und Rockformationen – überwiegend im Bereich Popularmusik. Neben seiner Tätigkeit als Arrangeur und Studiomusiker sind von ihm zahlreiche Kompositionen auf CD und in Notenheften im renommierten Heinrichshofen Verlag erschienen. Von 2001 bist 2013 lebte er in Regensburg, wo er den LOhrBär-Verlag von Anfang an mit Rat und Tat begleitet hat. Seit 2013 lebt und arbeitet er als Musiker, Klavierpädagoge und Klavierstimmer in Prien am Chiemsee.

Für den »Gehülfen« hat er verschiedene Sequenzen aus Kompositionen Robert Schumanns ‒ gleichermaßen virtuos wie musikalisch einfühlsam ‒ auf dem Klavier interpretiert.


„Die Sprecher, beheimatet im Schweizerischen, loten in dieser gekürzten szenischen Lesung perfekt die Tiefe des Romans aus.“

Jury der hr2-Bestenliste


„Wenn Walsers Roman […] eine Komposition ist, dann ist dieses Hörbuch der Remix dazu.“

Bernhard Jugel, Bayerischer Rundfunk


„Eine beeindruckende Hörbuch-Produktion, bei der man die Sorgfalt und Begeisterung der Macher in jeder Sekunde spürt.“

Christian Kosfeld, WDR 3


„Martin Hofer und Heinz Müller, die ihren wunderbaren Schweizer Akzent wohldosiert einsetzen, lesen den Text mit solcher Lust und Leidenschaft, dass die zwei CDs immer an der Grenze zwischen Lesung und Hörspiel entlangschrammen.“

Florian Sendtner, Mittelbayerische Zeitung


„Schwerlich lassen sich äußerer Klang und innerer Ausdruck dieser Prosa authentischer ausbilden. Aus Walsers 'Wirklichkeitsroman' […] wird hörbar erlebte Wirklichkeit.“

Michael Thumser, Frankenpost


„Selten war eine akustische Romanfassung so kongenial wie hier.“

Marc Reichwein, literaturkritik.de


„Der Zauber liegt in der Sprache Walsers, die Hofer und Müller in verteilten Rollen mit dezenter schweizerischer Färbung zu neuem Leben erwecken.“

Stefan Gnad, Nürnberger Nachrichten


„Fast schon ein Hörspiel.“

St.Galler Tagblatt


„Ein wunderbarer Roman, wunderbar vorgetragen.“

Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung


„Nun hat der »Gehülfe« im Hörbuch seine ideale Entsprechung gefunden.“

Leonie Berger, SWR2


„Schließlich war's eine billante Idee, die immerhin zweieinhalb Stunden […] dauernden Aufnahmen zu strukturieren mit kleinen Klavierstücken aus verschiedenen Zyklen von Robert Schumann, bezaubernd virtuos gespielt von Till Barmeyer.“

Helmut Pomplun, Die Besprechung


„Endlich gibt es den Helvetismus 'heimlifeiss' zum Hören!“

Marc Reichwein, Die Welt


„Was für eine wunderbare Idee […], Walsers 'Gehülfen' mit den beiden Regensburger Schauspielern Heinz Müller und Martin Hofer zu einem Hörbuch zu verarbeiten!“

Florian Sendtner, lichtung

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